Der Vorstand von Nokia, Esko Aho, hat sich in einem Interview mit der Welt Online für weltweites Lernen mit der Hilfe und Unterstützung mobiler Geräte wie Handys oder Smartphones stark. Seiner Einschätzung nach könnte die mobile Technik den Anteil von Analphabeten weltweit bis 2015 halbieren. 67 Millionen Kinder besuchen keine Schule, diese Zahl könne bis 2015 auf 72 Millionen ansteigen. Hinzu kommen fast 800 Millionen Erwachsene, die nicht lesen oder schreiben können.

Mobile Dienste als Heilsbringer?

Der ehemalige finnische Ministerpräsident sieht in modernen Technologien und Diensten wie Blogs, Twitter, Facebook und anderen Errungenschaften der neuen Zeit vor allem eine große Chance, denn diese neuen Formen der Kommunikation sorgen dafür, dass sich die Art der gemeinsamen Kommunikation über Länder- und Bildungsgrenzen hinweg verändert. Seiner Überzeugung nach wird mobiles Lernen die Verbreitung von Lerninhalten unterstützen, nicht nur in Industrie-, sondern auch in Konfliktregionen oder Entwicklungsländern. Lernen mit der Hilfe portabler Geräte könnte zwar traditionelle Konzepte des Lernens und Lehrens nicht ersetzen, dafür jedoch sinnvoll ergänzen.

Ein Beispiel: Learning for Math

Aho führt weiter aus, dass Nokia in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Regierung ein Programm gestartet hat, das Schüler bei dem Training von mathematischen Fragestellungen und bei der Kontrolle des Lernerfolges unterstützt. Mit dem Programm „Learning for Math“ wurden so bisher 72 Lehrer an 30 Schulen erreicht, die insgesamt über 4000 Schüler unterrichten. Gut 70% aller Schüler des Programms nutzen die Applikationen auch außerhalb des schulischen Kontext, die schulischen Leistungen haben sich hierdurch in weniger als zwei Jahren um 14 Prozent verbessert. Das Programm soll noch in diesem Jahr auf 150 Schulen ausgedehnt werden und 200000 Schüler und Lernende erreichen. Dazu setzt man weiterhin auf Handys, die weit verbreitet und bei den Nutzern positiv besetzt sind. Auch das Projekt „M-Learning“, unterstützt u.a. vom Bundesentwicklungsministerium, soll ausloten, wie Handys beim Lernen unterstützen können.





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