Es klingt martialisch, ist aber bei Licht betrachtet vor allem eines: Marketing. Die gemeinsam von Microsoft und dem finnischen Handyhersteller Nokia postulierte Botschaft „Wir sind bereit zum Angriff“, die der Chef der deutschen MS-Niederlassung, Ralph Sauer, im Rahmen des Verkaufstarts des ersten Nokia-Smartphones mit einem Microsoft-Betriebssytems. Sauer sieht es nicht als gegeben, dass der Markt vollständig durch das iOS von Apple und das Google-OS Android besetzt ist, im Gegenteil, für Sauer ist mehr als eine Lücke für das neu entwickelte Microsoft Windows Phone 7 vorhanden, die geschlossen werden will. Und geschlossen werden kann durch ein durchaus ausgereiftes und massenkompatibles Betriebssystem, das gut in die Netzwerke von Facebook, Twitter, YouTube und Co. eingebunden ist und zudem mit einer Unterstützung der im Business verbreiteten Officeanwendungen Word, Excel und Powerpoint ausgestattet, die das OS für Firmensmartphones attraktiv macht.

Auch Nokia sieht Veränderungen im Markt

Dass das OS dennoch bisher nicht mehr als 2 Prozent Marktanteil aufbieten kann, sieht man auch bei Nokia sportlich, so Hanna Sievinen, zuständige Managerin für den Raum Nordeuropa. Der Markt sei an sich ein sehr volatiler und Bewegungen binnen 12 oder 18 Monaten seien auch in großem Umfang möglich. Nokia habe selber enorme Wachstumspläne, die man gemeinsam mit den Redmondern erreichen wolle, Details ließ sie aber offen.

Selbstbewusst an den Start

Es sei selbstverständlich und „völlig klar“, dass das in Kürze erscheinende Nokia Lumia 800 auch Kunden von Android und iPhone erreichen will, so die Managerin weiter. Man versucht mit Mehrwert den Kunden zu überzeugen, denn Design und die technische Ausstattung des Gerätes alleine stellen keine Unique Selling Proposition, kein Alleinstellungsmerkmal mehr dar. Man sei sich bewusst, dem Verbraucher etwas besonders Attraktives anbieten zu müssen, um an Boden zu gewinnen. „Wir wissen, dass sich der Markt sehr schnell verändern kann.“ Bleibt abzuwarten, ob der Markt das ebenso sieht.