Der Branchenverband BITKOM veröffentlichte Auswertungen zur Nutzung von Telekommunikation in der EU, mit interessanten Ergebnissen. So besaßen der Statistik zufolge 2011 27% aller Haushalte nur noch eine Telefonverbindung per Handy oder Smartphone, das entspricht einer Steigerung von drei Prozent gegenüber der letzten Auswertung von 2007. Die Statistik wird dabei von Tschechien und nicht ganz überraschend Finnland angeführt, dort sind 81% bzw. 78% auch zu Hause nur noch mobil erreichbar.

Handy am stärksten verbreitet

René Schuster, Sprecher des BITKOM-Präsidiums fasst zusammen, dass das Handy in der EU die Spitzenposition einnehme, wenn es um die Art des Telefonanschlusses gehe. Der schlechte Ausbau des Festnetzes im Vergleich zu Ländern wie Deutschland trage dazu bei, dass in vielen mittel- und osteuropäischen Staaten das Handy eine solch dominierende Position einnehme. Hinzu käme der voranschreitende Ausbau des Datennetzes mit UMTS und LTE, so dass die mobilen Anschlüsse besonders für die jungen Nutzer immer attraktiver werden.

Deutschland bleibt treu im Festnetz

In Deutschland sehen die Zahlen deutlich anders aus. Nur 12% aller Deutschen haben ihr Festnetztelefon abgemeldet und telefonieren ausschließlich mobil, das ist ein Prozent mehr als vor vier Jahren. Deutschland nimmt damit in der Rangliste einen der unteren Positionen ein. Auch die Bündelung von Telefon und schnellem DSL trage nach Schusters Einschätzung dazu bei, dass die Deutschen dem Festnetz treu bleiben und die mobilen Freiheiten eher als Ergänzung nutzen. Denn parallel zu den fast stagnierenden Festnetznutzern stieg die Anzahl der in Deutschland angemeldeten Handys weiter an und überschritt erstmals die Marke von 60 Millionen oder 87% aller Deutschen über 14 Jahren. Besonders aktiv sind jedoch die Senioren, waren hier 2007 noch nur 61% mobil erreichbar, sind es nach neuesten Erhebungen nun fast 75% aller Menschen ab 65, die ein Handy besitzen und es auch nutzen.