Man könnte bei der Betrachtung der Nachrichten von Smartphone- und Handy-Herstellern wie Samsung oder Apple den Eindruck gewinnen, dass der Markt heute nicht mehr ausschließlich über das beste Produkt gewonnen wird, sondern nicht selten auch vor Gericht über die Aufteilung des Marktes und dessen Erträge gestritten und entschieden wird. Die beiden genannten Größen auf dem Markt überziehen sich seit Monaten in unterschiedlichen Ländern mit Patentrechtstreitereien, die mal von der einen, mal von der anderen Partei angestrebt werden. Und wie es scheint, ist dieses Modell auch für andere Unternehmen wirtschaftlich sinnvoll, denn auch Microsoft erhöht mit juristischer Unterstützung seinen Umsatz und Gewinn.

Die OEMs in der Bedrängnis

Dabei geht Microsoft gegen das Android-OS vor, genauer gegen Teiles des Codes, die Funktionen ermöglichen, für die Microsoft Patente besitzt. Etwa für die Funktion, die einen aktiven Download anzeigt und dann nach Ende des Ladevorgangs selbstständig geschlossen wird, sicher nicht die Killerfunktion in Android und von der Schöpfungshöhe her ähnlich im Allgemeingebrauch von Computern, Handys und Smartphones integriert wie das Patent zum Löschen von Daten auf einem Flashmedium oder zur gleichzeitigen Verwendung von langen und kurzen Dateinamen. Microsoft jedenfalls hält diese Patente und macht auf die OEMs Druck, die zu Abgaben für jedes produzierte Gerät verpflichtet wurden, die bekanntesten Namen dabei sind HTC, Motorola und Samsung, auch Auftragsfertigungsbetriebe wie Foxconn und Compal zahlen bereits an Microsoft.

Die User-Experience im Mittelpunkt, nicht die Funktion

Für den Anwalt von Microsoft lässt Gegenargumente nicht gelten, es stünde eben nicht eine einzelne Funktion im Blickpunkt, sondern man müsse „die komplette User-Experience betrachten“. Da Android unter der Open Source-Lizenz vertrieben wird, ist Google als Hersteller in der Pflicht, nicht gegen gültige Patente zu verstoßen, dass dennoch nicht Google, sondern die Android einsetzenden OEMs von Microsoft bedrängt werden, bringt Google jedoch in Zugzwang, will man nicht die OEMs vergraulen.





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