Wie Reuters berichtet, verhandelt der japanische Elektronikhersteller Sony mit seinem Joint-Venture-Partner Ericsson über eine Übernahme der schwedischen Anteile am Gemeinschaftsprojekt Sony-Ericsson. Das Projekt war vor 10 Jahren ins Leben gerufen und von beiden Unternehmen mit jeweils 50% Anteilen geführt worden. Für Sony bedeutet dieses nach einer Dekade eine neue Strategie, mit der man offenbar dem zunehmenden Wettbewerbsdruck begegnen will.

Es wird schon seit Wochen verhandelt

Zwei Branchenkenner gaben an, die Verhandlungen würden sich bereits über mehrere Wochen erstrecken, ein Scheitern und Abbruch der Gespräche wäre jederzeit möglich. Die Schweden zeigten zwar grundsätzliches Interesse an einem Verkauf ihrer Anteile an Sony, doch im Mittelpunkt der Gespräche dürfte auch das Repertoire an Patenten im Mobilfunkbereich von Ericsson stehen, das sich Ericsson sicherlich angemessen vergüten lassen will. Dem Börsenkurs des Unternehmens tat diese Nachricht jedenfalls sehr gut, die Anleger scheinen diesen Exit aus dem Joint Venture zu begrüßen, immerhin war das gemeinsame Projekt für die Schweden nicht immer lukrativ und wirtschaftlich tragfähig.

Stabilisierung durch Konzentration

Sony strebt offenbar vor allem eine Bereinigung ihres Marken Mixes an, um im Wettbewerb mit Konkurrenten wie Samsung, Apple und Nokia wieder Boden gutmachen zu können. Gerade Apple macht vor, wie ein klares und einheitliches Design zur Attraktivität einer Marke beiträgt, und Sony täte gut daran, sich hier ebenfalls einheitlicher zu präsentieren und Imagepflege zu betreiben. Dann könnte etwa die unsinnige Situation bereinigt werden, dass unter dem Label Sony Tablets erscheinen, während die nicht sehr weit entfernten Smartphones von Sony-Ericsson angeboten werden.
Die Zusammenarbeit von Japan und Schweden scheint sich dem Ende zu neigen nach 10 Jahren, und vermutlich ist es für Sony die Chance, sich zu stabilisieren und neu zu formieren. Die Statistik gibt dieser Entscheidung Recht. Rangierte Sony-Ericsson vor einigen Jahren noch auf Platz 4 der wichtigsten Handy-Hersteller, so reicht es heute nur noch für Platz 9.





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