In Gegenden mit einer schwach ausgeprägten Infrastruktur sind neue Wege zu beschreiten, um hier die Entwicklung voran zu treiben. So sind etwa Forscher aus Finnland dabei, eine bekannte Technik auf die mobile Kommunikation in Afrika anzuwenden. Konkret sollen dort Strom sparende Smartphones zum Einsatz kommen, die weite Teile der eigentlichen Internetaktivität an einen Proxy auslagern.

Einsparung von Strom und von Bandbreite

Die Technik ist nicht neu und im Internet verbreitet, etwa, um Websperren zu umgehen. Eine Anfrage an einen Server wird nicht direkt an den Fragenden zurückgesendet, ein zwischengeschalteter Proxy empfängt die Seite, bereitet sie auf und sendet sie verdichtet an das Gerät. Hierdurch verbraucht das Smartphone sehr viel weniger Energie, die Akkuleistung wird also verlängert, zudem wird die Bandbreite optimal genutzt und es kann sehr viel mehr an Daten übertragen werden, als bei einer direkten Verbindung. Die eigentliche Rechenleistung, die normalerweise vom Prozessor des Smartphones übernommen wird, wird hier an ein Rechenzentrum umgeleitet, so kann das Smartphone bei gleicher Funktionalität mit einem sehr viel schwächeren und damit energiesparendem Prozessor auskommen. Die Technik wird aktuell etwa vom Opera-Mini-Browser verwendet, und auch Amazons Kindle lässt extern rechnen.

Problemfeld Datenschutz

Allerdings ist die Technik nicht unumstritten. Durch die Zwischenschaltung eines Dritten, in diesem Fall des über Proxy angebundenen Rechenzentrums, können die Daten abgehört, verfremdet oder zensiert werden. Das ist sicherlich gerade in manchen Regionen von Afrika nicht unkritisch, wo Bestrebungen von Regierungen entstehen könnten, den Internetverkehr in ihrem Land zu kontrollieren, es tut also Not, hier eine möglichst neutrale und kontrollierte Instanz einzuschalten, über die der Datenverkehr abgewickelt wird, und die auch vor evtl. Sperrungen seitens der Regierung geschützt wäre. Dann allerdings könnte diese Art des mobilen Internets auch den Zugang für viele Regionen in Afrika bedeuten und damit eine Menge weißer Flecken weniger auf der internationalen Weltkarte der Vernetzung und des WWW.





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