Samsung hat die Kamera des Samsung Galaxy S9 im Vergleich zum Vorgängermodell Galaxy S8 ganz schön überarbeitet. Dabei geht Samsung jedoch nicht mit dem Trend. Denn viele Hersteller rüsten zur zeit ihre neuen Smartphones mit dualen Kamerasystemen aus. Die Hauptkamera besteht also dann aus zwei Linsen, deren Bild am Ende zusammengesetzt wird. Samsung hat das S9 hingegen nur mit einer ganz normalen Kamera mit nur einer Linse ausgestattet. Dafür haben sich die Entwickler für die 12-Megapixel-Hauptkamera etwas ganz neues einfallen lassen. Die Kamera des S9 ist mit einer variablen Blende ausgestattet. Damit ist das S9 das erste Smartphone auf dem europäischen Markt, mit einer solchen Blende. Durch diese verstellbare Blende kann bis auf f/1.5 vergrößert werden. In dieser Einstellung kann dann deutlich mehr Licht einfallen. Außerdem wurde die Software überarbeitet und ein neuer Sensor eingebaut. Die Kamera des S9 verspricht also auch bei schlechteren Lichtverhältnissen noch gute Bilder. Bei tophandybundles.de schreibt man zu den Features in der Zusammenfassung:

Die Kamera des S9 besteht nur aus einer Linse, die über 12 Megapixel verfügt. Dies widerspricht dem aufkommenden Trend Dualkameras zu nutzen. Dafür hat sich Samsung etwas ganz neues einfallen lassen. Das S9 verfügt über eine variable Blende. Das heißt mit einer Kamera können unterschiedliche Öffnungsverhältnisse der Linse erreicht werden. Die Blende kann entweder auf f/2.4 oder auf f/1.5 stehen. Damit ist das S9 das einzige Smartphone auf dem europäischen Markt, das zur Zeit über eine variable Linse verfügt.

Allein die Technik macht aber den Unterschied noch nicht auf, Samsung hat auch und vor allem bei der Software weiter optimiert.

Detaillierte Aufnahmen bei wenig Licht

Als erstes fällt bei der Kamera auf, dass sie sehr schnell ist. Die passenden Einstellungen werden schnell ausgewählt. Auch der Fokus wird sehr schnell auf den richtigen Bildbereich gelegt. Lediglich beim Bokeh-Effekt funktioniert die Trennung von Hintergrund und Motiv nicht immer zu 100 Prozent. Der Bokeh- Effekt meint, dass der Hintergrund absichtlich unscharf gemacht wird, sodass das Motiv betont wird. Hier ist die Verarbeitung nicht ideal aber in den meisten Fällen doch sehr gut. Bei diesem Effekt haben Dualkameras einen klaren Vorteil.

Die Farben der Fotos sehen strahlend aus, wirken aber dennoch realistisch. Die Szenen wirken auf den Bildern nur etwas heller als in der Realität. Dies wird wahrscheinlich an der Blende und Lichtempfindlichkeit liegen.

Ausschlaggebend für die Kamera sind dann jedoch die Leistungen bei schwächerem Licht. Bei schummerigen Licht, wie zum Beispiel in Bars oder Kneipen, ist es etwas schwierig ohne Blitz noch sehr gute Bilder hinzubekommen. Manchmal verschwimmen bestimmte Stellen des Bildes und der Motive. Aber in den meisten Fällen funktionieren auch hier ganz passable Aufnahmen. Der Bildstabilisator hilft hier, das Bild ruhig zu halten und so zusätzliches Verschwimmen zu verhindern.

Aufnahmen bei Nacht überzeugen dann jedoch sehr. Viele Smartphonekameras haben bei HDR-Situationen Probleme. HDR steht für „High Dynamic Range“ und meint Bilder mit großen Kontrasten und Helligkeitsunterschieden. Viele Kameras haben hier das Problem, dass dunkle Stellen zu dunkel werden oder helle Stellen völlig überstrahlt werden. Das S9 schafft es hier jedoch alle Bereiche gut zu belichten, sodass sowohl helle als auch dunkle Bereiche realistisch aussehen. Erstaunlich ist auch, wie detailliert die Bilder selbst bei solchen Aufnahmen noch werden.

Die Frontkamera verfügt über keine verstellbare Blende und ist auch keine Dualkamera. Samsung hat hier also eine mehr oder weniger unspektakuläre Kamera eingebaut. Die Kamera verfügt über 8 Megapixel und nimmt Selfies mit vielen Details auf. Auch diese Kamera wurde schon bei wenig Licht getestet. Selbst dann sind die Bilder noch gut und nur in den aller seltensten Fällen verschwommen. Man muss jedoch berücksichtigen, dass die Frontkamera schon noch eine Lichtquelle in der Nähe braucht um ein Selfie aufnehmen zu können. So gelingen Bilder in der Nähe eines beleuchteten Schaufensters oder einer Straßenlaterne gut. Bei vollkommener Dunkelheit ist aber auch die Frontkamera des Galaxy S9 überfordert.

Lichtquellen werden im Bild gespiegelt

Der einzige Makel, der bisher bei der Kamera des S9 aufgefallen ist, sind Spiegelungen. Bei Fotos, auf denen helle Lichtquellen wie leuchtende Schriftzüge sind, werden diese Schriftzüge nämlich noch einmal in einem anderen Teil des Bildes gespiegelt. Auch einzelne Lampen werden als kleine helle Punkte im Bild gespiegelt. Je nach Foto sieht man diese Spieglungen mal mehr und mal weniger. Doch bei genauem Hingucken sieht man sie immer.

Zur Ursache des Problems hat sich Samsung bisher noch nicht geäußert. Man kann jedoch davon ausgehen, dass es nicht an der variablen Blende liegt. Denn die Spiegelungen treten sowohl bei der Haupt- als auch der Frontkamera auf. Da die Frontkamera jedoch keine variable Blende hat, fällt diese als Ursache weg. Möglicherweise handelt es sich um einen Softwarefehler. Da die auf dem Mobile Word Congress ausgestellten Modelle nur Vorseriengeräte sind, kann man davon ausgehen, dass die endgültige Version des S9 diesen Fehler nicht mehr hat.

Es ist außerdem fraglich, wie viel Unterschied Nutzer überhaupt noch zwischen den Bildern sehen. Mittlerweile haben die Flaggschiffe der Tophersteller alle sehr gute Kameras verbaut. Nutzer eines Samsung Galaxy S8 werden also vielleicht gar keinen großen Unterschied zwischen den beiden Kameras und den damit aufgenommenen Bildern sehen.

Bessere Kamera aber auch höherer Preis

Samsung hat auch in diesem Jahr die Preise für die Topmodelle erhöht, hält sich aber nach wie vor unter der Grenze von 1.000 Euro. Bei appdated.de schreibt man zu den Anschaffungskosten des neuen Galaxy S9:

Die schlechte Nachricht: Das Galaxy S9 und auch das S9+ sind nochmal 50 Euro teurer geworden im Vergleich zu den Vorgängermodellen und die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 849 bzw. 949 Euro für die Modelle. Es lohnt sich also in diesem Jahr nochmal mehr, auch Angebote mit Vertrag zurück zugreifen, denn über einen Handyvertrag und die Laufzeit von 24 Monaten kann man die Modelle bequem per monatlicher Raten abbezahlen.

Allerdings werden sich die meistens Fans von 50 Euro mehr natürlich nicht abhalten lassen.

Video: Das Galaxy S9 im Test





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